So behandelt die klassische Medizin

Die klassische Medizin – oder auch „Schulmedizin“ – sieht in Bakterien typischerweise weniger die (dringend benötigten, überlebenswichtigen) Symbionten, sondern zumeist „feindliche Erreger“, die „bekämpft und abgetötet“ werden müssen. Typische Behandlungsmethode bei bakteriellen Dysbalancen ist dann auch der Einsatz von Antibiotika. Diese sind jedoch meistens nicht selektiv wirksam und reduzieren – sozusagen als „Kollateralschaden“ – auch die symbiotischen Bakterien. Als direkte Folge davon ergeben sich als Nebenwirkungen einer Antibiotika-Behandlung direkt und unmittelbar mehr oder weniger starke Symptome eines geschädigten Mikrobioms, beispielsweise Durchfall.

Weitaus gefährlicher sind aus meiner Sicht allerdings die indirekten Folgen der Antibiotika-Behandlung: durch die großflächige Vernichtung der bisherigen Besiedlung (aus Symbitionten und Asymbionten) sind die Schleimhaut-Oberflächen ungeschützt und bieten damit perfekte Bedingungen für neue Fehlbesiedlungen – der Patient findet sich nach kurzer Zeit – also wenigen Wochen – erneut in einer pathologischen Situation und muss sich wiederum einer Antibiotika-Behandlung unterziehen – vermutlich sogar mit stärkeren Wirkstoffen. Diesen sich „aufschaukelnden“, selbstverstärkenden Prozess – ich nenne ihn hier einmal die „Antibiotika-Schaukel“ – kann man wie folgt darstellen: